Thomas Wick

Räume und Coworking Spaces – Teil 2

Vor Kurzem habe ich die Formulierung gehört:

Ein Coworking Space ist ein Raum, der durch diejenigen gestaltet wird, die dort arbeiten.

Die Aussage aus der Wirkungsrichtung des Raumes lautet:

Räume prägen Menschen

  • Welche Bedeutung haben diese Aussagen in Bezug auf ein Coworking Space?
  • Was bedeutet dies für die Vorgehensweise und den Betrieb eines Coworking Space?
  • Wie werden sich die Sichtweisen und Wirkungen in Bezug auf die weitere Entwicklung der Arbeitswelt verändern?

Viele spannende Aspekte, die wiederum weitere interessante Fragen aufwerfen. In den folgenden vier Abschnitten (Der physische Raum, Der virtuelle Raum, Der Blick in die Glaskugel, Resümee) werde ich meine Gedanken und Einschätzungen darstellen.

Der virtuelle Raum

Die Arbeitswelt ist in eine schnellere Bewegung und Entwicklung gekommen. Physische Räume müssen nicht mehr unbedingt das alleinige Umfeld für die Arbeit bieten. Ein noch junges Angebot im Bereich Coworking ist das virtuelle Coworking-Angebot. Bei entsprechendem Angebot kann ich jederzeit – so wie es in meinen Arbeitsrhythmus passt – neben meinem tatsächlichen Ort einen weiteren (virtuellen) Raum betreten. Ausgehend von einem Coworking Space potenziert sich die Community, ausgehend vom Homeoffice durchbreche ich meine Isolation und kann die Community nutzen.

Nutzer*innen des virtuellen Coworking arbeiten entweder im Büro, im Homeoffice oder auch in einem realen Coworking Space und treffen sich dabei zu vereinbarten Zeiten auf einer Kommunikations-Plattform im Internet, können dort in der Cafeteria, in definierten Räumen oder zu gemeinsamen Projekten zusammenkommen.

In einem virtuellen Coworking Space wird die Struktur, der Raum durch die technische Lösung, das Kollaborationstool vorgegeben. Wichtig ist hier, wie auch beim realen Coworking Space, das Onboarding. Die Community-Manager*innen verkörpern “ihre Räume” und werden dieses Mindset bereits während der ersten Kontaktsekunden kundtun. Es sortieren sich damit die Nutzer*innen zu den für sie auch passenden Angeboten. Die Aussage trifft sowohl für das physische Coworking Space als auch für den virtuellen Raum zu. Beim zweiten, virtuellen Onboarding kommt der technische Aspekt dazu und die “Option Absprung” ist für die Nutzer*innen viel schneller und anonymer zu vollziehen. Als Betreiber*innen sollte ich mir hier Gedanken über ein fesselndes Intro machen.

Diese Arbeitsform hat – wie alle anderen – Vor- und Nachteile. Die Nutzer*innen können sich von jedem Ort aus in diese Gemeinschaft begeben, sich austauschen und / oder an gemeinsamen Runden teilnehmen. Dafür muss ich mir jedoch im Homeoffice meinen Kaffee selbst kochen und arbeite ohne jeden physischen direkten Kontakt. Weiterhin tausche ich mich zwar mit Menschen aus, es geht aber ein Teil von Erlebnissen und Kommunikationen verloren (z.B. Gestik, Mimik, Präsenzgefühl).

Das Angebot von virtuellem Coworking ist vor allem für die Menschen interessant, die gerade nicht in einem physischen Coworking Space arbeiten können (parallel notwendige Kinderbetreuung, Pandemiesituation, körperlicher Beeinträchtigung, kein Coworking Space in der Nähe). Virtuelle Coworking Spaces können auch einen niedrigschwelligen Einstieg in diese Coworking-Arbeits-Atmosphäre sein und dann mit einiger Erfahrung, Lust auf mehr und reales Coworking machen.

Seit einigen Monaten bietet Doris Schuppe vom rayaworx – Coworking Space auf Mallorca mit Kolleg*innen ein virtuelles Coworking an. Mit sehr viel Liebe und Empathie für die (potenziellen) Nutzer*innen wird hier eine Struktur aufgebaut, die wie sie selbst sagt:

Wir bieten die zweitbeste Coworking Experience.

Aufgrund der guten Vernetzung können hier Interessierten auch die für sie geeigneten physischen Coworking Spaces empfohlen werden.

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